Mittwoch, 23. April 2014

mmm*07 Spanndexleibchen oder wie mein Verstand 'blau' macht

Ein Shirt, im Weihnachtsurlaub genäht, kommt nun bei diesem Wetter zum Tragen. Den Schnitt habe ich mir mal von jemandem ganz lieben aus der Burda 06/2009 (Mod. 102) (Bild 9 von 29) abgepaust. Mich hat die Faltenlegung angesprochen, die fliessende Bewegung und die Raglanärmel. Und das alles in bequemen Jersey.

Der Zuschnitt war schnell gemacht, Vlieseline habe ich konsequent auf die rechte Seite aufgebügelt (...), die Anleitung habe ich nicht so ganz verstanden und irgendwann nach Gefühl genäht, was an dem Punkt 'Ärmeln trifft auf Seitennaht' dann auch etwas knubbelig aussieht. Auch der Beleg für den Ausschnitt gab mir Rätsel auf, denn der war erheblich kleiner als der Ausschnitt. Mit etwas Zug ging's dann einigermassen.

Das Shirt (siehe auch Foto der Burdaseite) sieht toll aus, wenn man sich in etwa so drapiert wie das Modell und sich anschliessend nicht mehr bewegt. Die Burda empfiehlt bei kleinerer Oberweite, die Falten offen zu lassen, bei grösserer sie mit Nähten abzusteppen (ob nur in sich oder ganz am Shirt war mir in dem Moment nicht ganz klar). Herausgestellt hat sich bei mir jedoch, dass die offenen Falten (in natürlicher Haltung und Bewegung!) sich schnell als fürchterlich unansehnlich entpuppten, indem sie unvorteilhaft aufsprangen und sich auch nicht mehr in den Ursprung zurückversetzten. 
Ich habe sie dann kurzerhand abgesteppt. Das sieht dann so aus.


 

Ist auf jeden Fall tragbarer für mich, aber schade um die raffiniert gedachten Falten, denn so haben sie eher weniger Sinn als nur eine zweidimensionale Linienführung. Ich werde auf jeden Fall noch ein Exemplar zu gegebener Zeit produzieren und ein wenig experimentieren, um einen Kompromiss zwischen vorhandener Oberweite und ansehnlichem Faltenwurf zu kreieren. Denn alles in allem finde ich den Schnitt eigentlich schön und für ein bequemes Jerseyshirt recht elegant.

Vielleicht hilft ein etwas festerer Jersey oder auch eine Jersey-Chiffon-Kombination, denn dieser hier ist extrem dünn und flutschig (vom Maybachufer). An der Overlock hatte ich aufgegeben, da er nur Wellen bzw. Wülste schlug (Stichwort Weiterbildung Differenzialrad). 




Auch die Säume mit der Zwillingsnadel waren schwierig, da zwischen den Nähten ein richtiger Mini-Stofftunnel entstand. Böse oder?


Eigentlich wollte ich letzte Woche dieses Foto einstellen und fand es ganz lustig, dass ich ausnahmsweise in London auf einer schönen Gartentreppe an einem schönen Häuschen bei lieben Freunden sass und nicht vor meiner üblichen weissen Tür am hellsten Platz der Wohnung. Das hätte gut zu Lucy's Frage nach Hintergründen gepasst.



Zum Beweis, dass ich es heute noch mal anhabe, ein übliches Foto vor meiner weissen Tür - von meinem Kleinen Sir H gemacht.

Da ich heute Urlaub habe, gönne ich mir noch einen kleinen Blick auf den tollsten mmm, wo Julia uns in einem wunderschönen Kleid begrüsst (könnte glatt in mein Beuteschema passen)!

Euch allen einen sonnigen Frühlingstag!




Sonntag, 20. April 2014

Frühlingsjäckchen Knit Along 2014 - Finale

Heute ist es also soweit - das grosse 

Finale: Große Modenschau der fertigen Jäckchen bei hoffentlich wunderbaren Frühlingswetter am Ostersonntag

Knallpink wäre es gewesen, mein fertiges Projekt, mit dem ich in den diesjährigen von Meike betreuten Knit Along gestartet bin.

Wie auf den Bilder zu erkennen ist, trifft bei mir am heutige Ostersonntag weder noch ein. Weder pink noch fertig. Auch das mit dem schönen Wetter trifft heute nach 5 Tagen Sonnenschein (!) hier in London eher nicht zu. 
Alles nicht schlimm, denn mein Weg zu meinem Strickwerk ist gespickt mit vielen Erkenntnissen, Entscheidungen, vielen Aha-Erlebnissen ein bischen mehr Erfahrung und motivierendem Austausch - via Netzt und sogar auch im echten Leben. 
In aller erster Linie hat es mir einfach Spass gemacht! Das Stricken in eigener Sache, das Mitverfolgen verschiedener Projekte von Euch und auch die speziellen Gastgeberbeiträge von Dir, liebe Meike. Und das sind auch die Gründe, weshalb ich das Finale nicht schwänzen möchte - trotzdem ich mich nicht in die grosse Modenschau mit einreihen kann. Ich denke aber, der Weg ist hier das Ziel und mein kleines Ziel werde ich sicherlich in einem der nächsten mmm-Beiträge nachreichen.


Mein Vorderteil ist fertig gestrickt. Die Häkelumrandungen fehlen noch. Ich habe noch nie sooo viel rückwärts gestrickt. Und glaubt mir, ich war froh, dass Rückenteil schon fertig zu haben! Ansonsten hätte ich wahrscheinlich gekniffen ob meiner Unfähigkeit. Meine Mühe, die ich in das Rückenteil investiert habe, gab mir die nötige Motivation, mich auch durch das Vorderteil zu frickeln. Ich hoffe, bei den Ärmeln geht es mir genauso.

Bei den Armausschnitten des Vorderteils hatte ich ja bereits ein wenig Übung. Wo ich es am wenigsten vermutet hätte, hatte ich irgendwie die meisten Schwierigkeiten: bei der vorderen Ausschnitt-Klappe. Ich dachte gerade und rechteckig stricken, das bekommste doch hin. Hm. Aber da sind so viele kleine Ecken gewesen, an denen ich zuerst nicht recht weiter wusste und dann einfach per Standardwerk oder mit dem Versuch des logischen Denkens angefügt und weiter gemacht habe. Im grossen und ganzen ist es ja da, aber genau hinsehen, darf die ProfistrickerIn sicherlich nicht. Ausserdem ist mein Vorderteil irgendwie fester, sprich enger geraten, als das Rückenteil, was sich insbesondere an der Klappe zeigt. Auf dem Foto ist sie breiter, lässiger als bei mir in real. Ich werde versuchen, dies durch den Häkelrand auszugleichen, denn ich finde zwei Knöpfe pro Seite irgendwie schöner als nur einen.




Mehr Erfahrung hätte mich bestimmt auch zu anderen Entscheidungen befähigt, wie z.B. die Schulternähte. Vielleicht hätte ich da auf den letzten weissen Streifen verzichten können, denn ich finde, beim Zusammenhalten treffen sie schon mal nicht so gleichmässig zusammen, weil ich die Kanten einfach nicht so gleichmässig abgestrickt habe.

Den ersten Ärmel habe ich angefangen. Ich habe ihn mit einem Tunnelanschlag begonnen. Der sieht so schön sauber aus und ich verspreche mir von ihm, dass er nicht so schnell ausleiert. Mal sehen. Die Armkugel liegt noch vor mir - meine Abschlussprüfung der Strickteile dieses Projektes. Ich bin gespannt, wie mir das gelingen wird... 




Das Zusammennähen muss ich mir auch noch mal genau anschauen. Denn da möchte ich nicht so sehr pfuschen, wie bei meinem ersten T-Shirt-Pulli.

Der Pulli an sich fühlt sich ein wenig spack an, aber so richtig vermag ich das noch nicht beurteilen zu können, da er noch nicht zusammen genäht ist und ich ihn ja auch noch nicht gewaschen habe. Ich hoffe also, der Schein trügt. 

Ich schicke meinen heutigen Beitrag aus London, unserer wunderbaren Osterreise ab. Da wir uns aber am Nachmittag auf die Heimreise begeben und erst recht spät ankommen werden, werde ich mir wohl erst morgen in Ruhe all Eure schönen Jäckchen und sonstige Projekte anschauen. Gespannt bin ich allemal! 

Mittwoch, 2. April 2014

mmm *06 - doch Frühling

Ein Frühlingskleid sollte her und deshalb hab ich mir aus dem Herbstheft der Burda 08/2012 das Titelmodell gegriffen, welches ich schon so lang nähen wollte. Wegen Farbe und kurzer Ärmel ruft für mich das Modell nämlich geradezu nach Frühling.

Ich habe mich so darauf gefreut und hatte gehofft, dass dieser Schnitt zu meinem Figurentyp passen könnte. Schlichter unifarbener Stoff, schlicht erscheinende(!) Schnittform haben mich sehr angesprochen. In der Umsetzung stellte sich dann allerdings heraus, dass ich viele Anpassungen zu machen hatte.

Bei der ersten Anprobe des Oberteils sah ich recht verloren darin aus, obwohl ich nach den angegebenen Massen meine Grösse ermittelt habe. Ich habe mir beim Abstecken helfen lassen, da ich das nicht allein machen konnte. Am besten kann man die Veränderungen an der ersten Schnittkorrektur sehen (die zweite habe ich noch nicht auf den Schnitt übertragen!).

 

Ich musste enorm viel an den Schultern wegnehmen, damit die vorderen Abnäher überhaupt erst einmal auf die richtige Höhe kamen. An den Seiten ebenso, damit ich das Volumen annähernd ausfülle. Folglich waren auch die Armausschnitte betroffen. Die Schultern waren stark überschnitten (nennt man das so?) und da ja noch die Ärmelchen zugefügt werden, haben wir dort auch etwas weg genommen. 
Man hätte also meinen können, dass dies nicht ansatzweise der passende Schnitt für mich ist. Ich war zwischendurch auch recht frustriert muss ich gestehen. Hab auch gedacht: das Ding nähe ich kein zweites Mal! Dabei funktioniert es ohne Knöpfe, die bei mir ein Projekt oft in die Länge ziehen...

Am Ende hat es mich dann aber doch gereizt und ich wollte es wissen. Mit stetigem Wachstum des Projekts: Ärmel, Rockteile, dann dem Reissverschluss, war ich dann doch überrascht. Ich find's schön. Ist zudem auch relativ bequem ohne lange Ärmel.

Hier das Ergebnis:

 

Und weil es mir mit frischem Wind und im Schatten noch viiiel zu kalt ist, natürlich mit (Kauf-)Strickjacke

 

Der Stoff ist ein Wagnis vom Maybachufer gewesen. Was mich da geritten hat mit der undefinierbaren Farbe (vielleicht gekochter Krebs - ein Geschwister vom Brühschwein?), kann ich auch nicht sagen. Im Nachhinein bin ich aber auch von der Farbe positiv überrascht. Der Stoff ist schön dünn, aussen ein wenig flauschig wie Flanell und bildet keine zu starken Falten (wie bei meinem Leinenrock).

Ich hab jetzt ein Frühlingskleid. Und damit bin ich ganz froh. Also vielleicht doch ein zweites Mal?

Ich freue mich auf heute Abend, wo ich durch Eure mmm-Beiträge flanieren werde, zu denen uns heute Chaterine in einer extrem schönen Silhouette einlädt!