Mittwoch, 27. Juli 2016

mmm*27 - ich packe meinen Koffer...

Juchu, auch ich kann bald meinen Koffer packen! Oder vielmehr alle Koffer - haha. Ich bin nämlich bei uns in der Familie der Kofferpacker. Der Gatte schleppt sie dann alle runter und rauf und wieder rückwärts.

Urlaub organisieren, zwischen Schulferien, Hortprogramm, Kitareise, Kita-Schliesszeiten und unbedingt einzuhaltenden Terminverbindlichkeiten des Arbeitgebers innerhalb der Schulferien(!)ist aber mal gar nicht so leicht muss ich sagen... 

Deshalb freue ich mich umso mehr, dass es auf den letzten Drücker noch geklappt hat und wir einen Urlaub  buchen konnten. Jottseidank muss ich mich da nicht noch mit dem Gatten ums Reiseziel streiten - wir können uns meist schnell einigen, was Art, Ziel, Anstrengungsgrad und sonstige Anforderungen an den Urlaub betrifft.

Wo es hingeht? In die italienischen Alpen. Für mich zum ersten Mal im Sommer, für den Rest der Familie ganz neu. Vor Jahren mal sehr bewundert auf der Durchfahrt zum Gardasee und nun voller froher Erwartungen auf das, was uns da wohl so begegnen mag.

Als absoluter Flachländer muss ich gestehen(der Teufelsberg ist hier schon ne grosse Nummer...), dass mich meine persönliche Packliste für dieses Urlaubsziel vor neue Herausforderungen stellt. Was bloss zieht Frau in den Bergen an? Womit lässt es sich gut AutoWandern, Spazieren, Steine klopfen, Kiesel am Flussbett sammeln? Ist die Wetterlage stabil oder unberechenbar? Kalt oder warm? Nieselig, neblig oder brenzelnde Sonne?

Keine Ahnung. Es bleibt auch nur noch wenig Nähzeit, um alle in meinem Kopf herum schwirrenden Nähideen dazu in die Tat umzusetzen.

Da ich kürzlich den Inhalt meines Kleiderschrankes für meine Verhältnisse ziemlich erfolgreich dezimiert habe, besitze ich kaum noch Funktionskleidung (die ich ohnehin selten bis nie genutzt habe...)

Aus diesem Grund habe ich mir in den letzten Tagen eine altmodische Alpen-Jogging-Knickebocker genäht. Zugegeben, der Stoff passt nicht ganz zum Projekt - es war irgendwie kein anderer zur Hand. Wirklich. Und auch die Taillenpartie überzeugt mich noch nicht so ganz. Sie sitzt für meine Seh- und Tragegswohnheit für diesen Schnitt zu tief. Intuitiv hatte ich vor, eine High Waist Knickerbocker zu nähen, bin dann aber doch stur nach Anleitung vorgegangen, da ich das Modell noch nicht zuvor genäht hatte. Ich hätte auf mein Bauchgefühl hören sollen. Nun, ich sehe es entspannt als Probemodell, denn ich denke, das Schnittmuster hat durchaus Potential. Vielleicht liegt das mit der labbrigen Taille auch schlicht am sehr dehnbaren Jerseystoff (trotz fester Vlieseinlage), denn ich habe durchaus etwas aus den Seiten- und Mittelnähten an Weite heraus genommen.

Seht selbst. Aber nicht wundern, ich habe sie noch nicht verzaubert.

Das passende sommerliche Schuhwerk zu finden, wird wohl eher ein Problem...

 





















Und natürlich musste ich bei unserem Reiseziel gleich an den wunderbaren Dirndl-Sew-Along denken, den Julia im Sommer 2014 angeboten hat und bei dem ich doch tatsächlich noch mitgemacht hatte. Wenn ich die Dirndl-Bluse noch fertig stelle - ähäm - (5 Knöpfe dran, drei Schlaufen, Fäden vernähen), dann könnte ich sie theoretisch bei Yvonne's Ufo-Abbau vorstellen und praktischer Weise auch noch in den Koffer packen und hätte dann dieses Outfit, falls es nicht ganz so warm wird:

Bitte entschuldigt die miese Qualität der Fotos und den völlig ungebügelten Zustand...


 

 


Dann kommt in den Koffer - ebenso wie bei Wiebke, die uns heute durch dieses tolle mmm-Spezial führt - eins meiner beiden neuen Tiramisu Kleider. jaha, ich lerne Jersey! Natürlich mit Strickjacke.


 

So, und den Rest muss ich mir noch überlegen... wo ich doch immer so unschlüssig bin.

Pssst - natürlich wird in meinem Koffer auch ein Strickprojekt zu finden sein.

Euch allen wünsche ich eine schöne Sommerzeit! Wo immer ihr sie in Eurer selbst genähten Kleidung verbringt!


Der  Wanderstock ist im Übrigen ein Souvenir aus meiner Kindheit und dass, obwohl wir eher nicht die Wander-Urlauber waren. haha. Schön oder?

Samstag, 9. Juli 2016

ein Kleid nach meinem Geschmack

Hey - mein zweites Jerseykleid! Bis auf den Saum ist es fertig und ich erfreue mich schon jetzt an diesem Kleid.

Manöverkritik

Der Schnitt ist Tiramisu, das wird wohl allgemein bekannt sein. Die vielen Varianten im Netzt haben mich auch dazu bewogen, dass dies ein Schnitt für mich und mein Jersey-Vorhaben sein könnte.

Zudem ist mir aufgefallen, dass die meisten meiner Kleider einen eher hoch geschlossenen Ausschnitt haben. Da ist ein V-Ausschnitt der dennoch nicht aufklappt gerade recht.

Die Anleitung ist gut beschrieben, dennoch hatte ich bei ein, zwei Stellen Zweifel, ob ich da alles richtig verstanden habe...

Oberteil und Rock werden jeweils nach den persönlichen Maßen ausgewählt, was ich sehr spannend finde, da sich hier prima unterschiedliche Konfektionsgrössen zwischen oben und unten kombinieren lassen. Das Taillenband hat dann die Aufgabe, die individuellen Konfektionsgrössen harmonisch miteinander zu verbinden.

Da ich eher klein und zierlich bin, fällt das bei mir nicht so ins Gewicht; ich hatte eher die Befürchtung, dass ich wegen mangelnder Rubensfigur das Oberteil nicht so schön ausfüllen würde und das dann komplett blöd aussieht. Wahrscheinlich tendiere ich genau aus diesem Grund eher zu den höher geschlossenen Ausschnitten, als zu gewagt offenen oder Wickel-Ausschnitten. So hat wohl Jede Ihrs...

Trotzdem hat es mich dann überrascht, dass bei meiner gewählten Grösse die vordere Überlappung laut Markierung der vorderen Mitte dann kaum noch Platz zum Kräuseln liess. Da!: meine ersten Zweifel, ob ich die Anleitung richtig verstanden habe, ob ich überhaupt die richtige Grösse gewählt habe.
Das Taillenband habe ich oben nach Oberkörpergrösse zugeschnitten und unten nach Taillenmaß. Oben standen an beiden Seiten bestimm 4 cm über! Der zweite Zweifel... Kurz davor, das Ding (wieder Mal) in die Ecke zu legen, habe ich nach Bauchgefühl (und mühseligem Trennen der Overlocknaht) selbst etwas rum getüftelt. Ich habe die vorderen Teile nicht so stark überlappen lassen und beim Taillenband das Überstehende einfach gekürzt. Ich fand die starke Überlappung ohnehin nicht so hübsch. Das funktioniert besser bei grösserer Oberweite - finde ich.

So kann ich jetzt ganz gut damit leben. Ansonsten sass alles ganz gut. Zu eng wollte ich es dann auch nicht haben.

Das Nähen mit der Overlock ist für mich noch immer ein wenig ungewohnt. 

Einstellungen des Differenzialrads testen

Übernähe ich eine quer liegende Naht, verzieht sich der Jersey bei dem Hubbel ziemlich stark, weil er nicht so schnell unter dem Füsschen durchgeht, wie glatt liegender Jersey. Das wird besonders relevant, wenn Nähte schön aufeinander treffen sollen, wie z.B. hier:

 
nich geklappt...                                                  geklappt! ;)

Auch die Kräuselungen waren für mich schwierig gleichmäßig hinzubekommen.


zweiter Versuch

Am Ausschnitt sollte man die Belegstreifen unter leichter Dehnung annähen, um ein Aufklappen und Leiern zu vermeiden. Ich denke, ich habe ein wenig zu doll gedehnt, bin aber auf dem richtigen Weg, ein Gefühl dafür zu bekommen.



Zudem habe ich anfangs nicht die richtige Stichlänge gewählt. Einige der Nähte sehen unter dem vorhanden Zug nicht so schön aus, wie mit einer kleineren Stichlänge. Jetzt weiss ich es für's nächste Vorhaben.



Die vordere Mitte im Rockteil würde ich vielleicht bei einer weiteren Unifarbenen Variante weg lassen und im Stoffbruch zuschneiden. Ich weiss, sie bringt immer einen schönen Fall und auch Stabilität bei schwerem Jersey, aber trotzdem werde ich das mal ausprobieren.

Apropos Jersey - mit dem bin ich wirklich glücklich - ich habe ihn im neu eröffneten Stoffladen um die Ecke gekauft, mitsamt Kettel-Konen zum wirklich guten Angebot. Juchuu, ich konnte meine Farbpalette auf vier Farben erhöhen! Der Jersey ist sehr weich, nicht zu dünn und kommt fast knitterfrei aus der Maschine. Das Pilling-Verhalten werde ich beobachten.

Liebe Jersey-Königinnen und Näherfahrene, abschliessend brauche ich noch einen Rat. Das ich noch nicht gesäumt habe hat folgenden Grund: mit der Zwillingsnadel bildet sich bei mir eine Wurst! am Saum... Wie lässt sich so etwas (ausser mit einer Coverlock) vermeiden?

Hier meine Probe mit einer sehr schmalen und einer sehr weiten Zwillingsnadel für Jersey:

 

Mit der schmaleren sieht es besser aus, da treffe ich aber die zu fassende Kante oft nicht...
Vielleicht habt ihr ja einen Tip für mich.

 
Wenn warm...                                        Wenn kalt....

Ich zwinkere Dir mal ganz doll zu, liebe Sylvia!
   
Ein schönes Wochenende für Euch!