Donnerstag, 22. Dezember 2016

wksa 2016 - das finale

Zu viel zu tun gab es hier - und gibt es noch - als dass ich annähernd meine hoch gesteckte Pläne von zwei Kleidernungsstücken hätte schaffen können.
Ganz anders als erwartet, habe ich nun zum grossen Weihnachtskleid-Finale meinen eher aussergewöhnlichen Hosenanzug und nicht mein Kleid fertig, auf das ich eigentlich mein Hauptaugenmerk gelegt hatte. Manchmal überrascht man sich selbst.

Überraschend für mich waren bei diesem Projekt auch Schnitt und Stoff. Denn eigentlich trage ich nicht häufig so auffallende Sachen. Der Hosenanzug ist jedenfalls unübersehbar, haha. Aber das ist ok. Schliesslich dient ja das selber nähen auch dazu, sich auszuprobieren und Änderungen zuzulassen. Ich träume also jetzt schon vom nächsten Sommer, wo ich ihn dann lässig ausführen werde und berichte dann wie er sich in meinem Alltag macht.

Tragen tut sich der Hosenanzug luftig und leicht und trotzdem hat man das Gefühl gut angezogen zu sein. Selbst die Armausschnitte, die bei lässig geschnittenen Kleidungsstücken oft recht gross ausfallen, sitzen angenehm körpernah. Der hintere offene Rücken klappt ebenfalls nicht auf, sondern hängt dort wo er soll. Einzig das Bindeband ist hinten recht schwer und zieht das Ganze ein wenig herunter. Ist aber nicht weiter schlimm, finde ich.

Und da ist er:

                                

Beim Fotoshoot mit dem Liebsten hab ich sogar in der Wohnung gefroren. Ist also nicht unbedingt etwas für den Winter. Da bin ich einfach zu fröstelig... Immerhin, den Schnitt fand der Liebste dann ganz gut - nur die Farbe, an die muss er sich wohl noch gewöhnen ;)

                                      

Deshalb hier mit einer kleinen Strickjacke und geschlossenen Schuhen.

  

Mein Kleid ziert noch unfertig die Püppi. Das wird auch die nächsten Tage wohl noch so bleiben. Weihnachten mache ich eine kleine Nähpause; vielleicht stricke ich dann mal wieder eine Reihe und ich werd mich zunächst um meinen Grossen kümmern, denn der hat jetzt leider, was der Kleine letzte Woche hatte...

                

Es hat mir wie auch die letzten Jahre ungemein viel Spass gemacht - ich freue mich über mein neues Teilchen und möchte mich bei Euch, liebe Dodo und liebe Yvonne, die ihr im Übrigen U M W E R F E N D ausseht, noch einmal bedanken! Auch die vielen lieben Kommentare haben mir gute Laune auf meine neue Garderobe gemacht und wieder einmal war es schön schauen zu dürfen, was ihr so alle gezaubert habt. Eure Ergebnisse schaue ich mir die nächsten Tage in Ruhe an.

Ihr Lieben, lasst es Euch gut gehen, bleibt gesund und habt ein besinnliches schönes Weihnachtsfest. Ganz besonders jetzt.

Sonntag, 18. Dezember 2016

wksa 2016 - teil 4

Zum vierten Teil des weihnachtlichen Kleider-Nähens laden uns heut wieder Dodo und Yvonne auf dem memademittwoch ein. Unter Anderem mit diesen Themen:

- Fertig. Mit Kleid 1, 2 und 3. Jetzt kann ich noch ein Jäckchen stricken, eine passende Tasche nähen und die letzten Weihnachtskekse backen.
- Puh, ich habe die knifflige Stelle gemeistert und bin wahnsinnig stolz auf mich. Nie hätte ich das gedacht.
- Jetzt aber los. Die letzten Geschenke besorgen, das Weihnachtsmenü planen und natürlich noch das Kleid säumen.


Ich sag jetzt mal nix zu Täschchen, Jäckchen oder Accessoires und gehe gleich zu Punkt zwei über. Während ich die Änderungen des Kleides so vor mir her schiebe, habe ich mich um meinen Overall gekümmert. Und was soll ich sagen - ich hatte lang kein so grosses Nähvergnügen wie bei diesem Overall!

Woran mag es liegen? Ich weiss es nicht genau. Sicherlich spielen hier mehrere Faktoren eine Rolle: erstens hatte ich (wegen Änderungs-Schnitteritis beim Kleid) grosse Lust auf ein anderes Projekt (ich haben den begründeten Verdacht, an Vollendungs-Phobie zu leiden und ständig Trost im textilen Neubeginn zu suchen...), zweitens hatte ich wohl lang nicht mehr einen so einfühlsamen und verständigen Stoff - weich, anschmiegsam, aber trotzdem nicht so flutschig, dass er unter dem Füsschen macht, was er will - und, was bei meinen schlampigen  Nähmethoden mir selten vorkommt: es sind A L L E Passzeichen auf den Millimeter genau aufeinander getroffen. Liegt es an Simplicity?

Zugegebener Maßen muss ich erwähnen, dass es ja weder Bahnen noch Abnäher als Differenz-Überltäter gibt. Vielleicht ist auch einfach das der Grund. ;)

Eine kniffelige Stelle gab es dennoch, für die ich eine Weile gebraucht habe: der vordere Halsausschnitt mit den Bindebändern.
Zunächst hatte ich gar nicht verstanden, was ich zu tun hatte und habe den Beleg immerzu falsch herum an die Oberkante meines Halsausschnittes gehalten und verzweifelt überlegt, warum er zu kurz ist... oder ob ich wohl die Falten falsch eingelegt habe. So kann's gehen. Bis es klick gemacht hat, hatte ich schon einen zweiten, etwas längeren Beleg zugeschnitten. Na, macht ja nüscht.



Als ich den endlich dran hatte, habe ich gelesen, dass man die Armausschnitte mit Schrägband versäubern soll. Na gut, dann also die äusseren Enden des Beleges wieder aufgetrennt, Schrägband gemacht (zum Glück war noch reichlich Stoff da), eingefasst und Belegenden wieder zugenäht.

 



Dann wurden die Bänder gesteckt und über die Bänder der Beleg für den Halsausschnitt. Hier muss man aufpassen, die losen Bänderenden nicht versehentlich mit zu fassen. Dann muss man recht blind ziemlich sauber und parallel die Naht dreiseitig schliessen. Ist mir nicht gleich auf Anhieb gelungen. Hier mein verworrenes Innenleben:



Nun den Beleg verstürzen, ausbügeln und dann mit Hand säumen. Das muss ich noch machen. Sieht dann so aus:



So in Etwa sah das Oberteil noch ohne geschlossenen Halsausschnitt aus. Man bekommt aber schon eine ganz gute Ahnung, wie es aussehen wird.

 

Rückwärtig überlappen sich die Schnittteile und bleiben einfach offen.



Im nächsten Schritt habe ich die Hose zusammen genäht, was nicht so schwer war. Das erste Mal habe ich auf diese Weise die Taschenbeutel eingenäht: klassisch wie bei allen Eingrifftaschen die vordere Kante (Taschenbeutel auf Hosenteil) nähen. Dann wird der Beutel (ein Schnittteil) zur Hälfte gefaltet, der Taschenboden gesteppt und oben an der Taillenkante fixiert. Fortfahren wie gewohnt.

 

  

Gestern hatte ich meine erste Anprobe. Das ist bei Overalls ja immer so eine Sache... Ich hatte noch kein Gummi in der Taille drin und sah mich entsprechend ein wenig dümmlich drein schauend einer Frau  im grasgrünen Sack gegenüber stehen. Gut, dass der Liebste nicht dabei war. Er steht ohnehin nicht so auf weit fallende Hosenanzugseinteilerdingse lässige Onepieces.

Die vorgesehene Gummilitze in der Nahtzugabe der Taille und eine sichernde Steppnaht am Tunnelzug des Rückenteils (damit dieses nicht immer so nach hinten rutscht und einen weiten Armausschnitt macht...) haben das Ganze etwas in From gebracht. 

Jetzt heisst es Fäden vernähen, Länge abstecken und säumen. Dann werde ich mir doch noch (wenn der Stoff ausreicht) einen Bindegürtel machen. Das finde ich über der Taillenraffung eleganter. Sollte der Stoff nicht reichen, muss es unbedingt einen matt goldenen Gürtel geben (Quellen für zauberhafte Gürtel in vornehmen Goldton nehme ich gern entgegen).
Ungebügelt an die Puppe genadelt:



Zwar noch ohne Praxistest, bin ich ganz angetan vom Schnitt und kann mir gut vorstellen für den Sommer die Variante mit den überschrittenen Ärmeln, eventuell sogar mit schmalerem Bein oder Gummizug im Hosensaum aus bequemen Jersey zu versuchen. Hier und hier sieht man z.B. schon so schöne Jersey-Jumpsuits! 

Und was macht mein Kleid? Ich habe den Rock noch mal vom Oberteil abgetrennt und mit Hilfe des lieben Fräulein B die richtige Höhe meiner Taille herausgefunden. An den Seitennähten habe ich Weite herausnehmen müssen. Witziger Weise treffen durch die Kürzung des Oberteils jetzt auch die Abnäher auf die Rockpassennähte. An der hinteren Naht werde ich dann sicher auch noch ein wenig Weite heraus nehmen.

Das Futterkleid muss ich entsprechend noch anpassen und zusammen setzen. Ärmel, Säume .... 
Ihr seht, trotzdem ich für meine Verhältnisse recht fleissig war, habe ich also noch ordentlich zu tun, die nächsten Tage. Nun muss ich mich aber erst mal um meinen kleinen Mausepaul kümmern, der ist nämlich krank.

Wahnsinn übrigens, was Dodo und Yvonne da gezaubert haben! Beiden Kleidern (Kombinationen) bin ich schon jetzt total verfallen und freue mich auf ihre Tragefotos!
Und bei en anderen Damen und Herren? Ich bin gespannt!

Einen schönen vierten Advent für Euch!

          

Teil 5: Donnerstag 22.12.2016
Finale
Fertig! Wir haben es gemeinsam geschafft. Wir haben alles gegeben und sehen einfach umwerfend aus.

Sonntag, 4. Dezember 2016

WKSA 2016 - jetzt geht's weiter

Einen schönen zweiten Advent für Euch!

Dodo stellt uns heute ihren Zwischenstand vor. Ihre Wahl zu Schnitt und Stoff finde ich klasse! Und ihr Zwischenergebnis verspricht Gutes.

Heute treffen sich alle auf dem mmm zum dritten Teil des diesjährigen WKSA's, mit ungefähr diesen Themen:

- Das Probemodell ist genäht und passt. Jetzt geht es weiter.
- Nichts passt. Der Schnitt nicht zu mir, der Stoff nicht zum Schnitt. Hilfe!!!
- Ach, alles nicht so schlimm. Weihnachten hat 3 Tage, ich nähe jetzt das 2. Kleid.


Teil 1 und Teil 2 meiner Vorhaben gäbe es hier.

Meine terminlich sehr ambitionierten Pläne platzen gerade wie eine Seifenblase... Ich beschäftige mich vorrangig mit der Rückkehr meiner Erkältung. Weder mein Weihnachtskleid, noch ich werden wohl morgen auf die Weihnachtsfeier gehen, wenn heute nicht noch ein grosses Wunder geschieht...

Dennoch kann ich einen kleinen Zwischenstand zeigen. 

Ich danke Euch für Eure Meinungen, Ratschläge und motivierenden Kommentare! Das Kunstleder bei meinem Kleid werde ich nicht absteppen.
Ich habe es trotz Bedenken zur Länge mal zusammengefügt. Meine Vermutung hat sich bestätigt: das Oberteil und wohl auch das Rockteil sind zu lang. Wenn man es genau nimmt, ist es im Umfang auch ein wenig zu weit. 

Meine nächsten Aufgaben werden also sein, das Oberteil entsprechend zu kürzen. Dies werde ich versuchen über die Taillennaht zu regulieren. Ich frage mich, ob ich auch vom Rockteil etwas an der Taillennaht weg nehme oder das Rockteil schlicht und einfach anschliessend am Saum kürze. es kommt ja ohnehin ein wenig nach oben, wenn das Oberteil gekürzt wurde.

Zur Weite werde ich zunächst über die hintere Naht mit dem Reissverschluss versuchen auszugleichen. Sollte das nicht reichen, schaue ich mir noch mal Möglichkeiten über die Seitennähte an. Zugegeben, ich bin da nicht so gut drin.. Schritt für Schritt hoffe ich, mich in der nächsten Woche heranzutasten ohne alles zu versemmeln. Denn ein Probekleid gibt es ja bei mir nicht...

Das mit dem hinteren Schlitz muss ich mir auch noch mal anschauen. Genau wie bei Untertritten macht mein Gehirn hier immer Purzelbäume...

Und so sieht es momentan aus - noch ohne Futterkleid:

 

Die Teile meines Overalls sind alle mit der Kettelmaschine versäubert und warten auf das Zusammennähen.



Noch einen Zwischentermin ihr Lieben und dann folgt auch schon das Finale!

Teil 4: Sonntag 18.12.2016
- Fertig. Mit Kleid 1, 2 und 3. Jetzt kann ich noch ein Jäckchen stricken, eine passende Tasche nähen und die letzten Weihnachtskekse backen.
- Puh, ich habe die knifflige Stelle gemeistert und bin wahnsinnig stolz auf mich. Nie hätte ich das gedacht.
- Jetzt aber los. Die letzten Geschenke besorgen, das Weihnachtsmenü planen und natürlich noch das Kleid säumen.

Teil 5: Donnerstag 22.12.2016
Finale
Fertig! Wir haben es gemeinsam geschafft. Wir haben alles gegeben und sehen einfach umwerfend aus.


Ich bin gespannt auf Eure Fortschritte!