Sonntag, 15. Juni 2014

Hosen mit Taschen - Teil 2

Die letzte Woche hat mich wieder ein ganzes Stück voran gebracht bei meinem Projekt Hose. Hier gab es bereits den ersten Teil. Es ist der Schnitt Mod. 118 aus der Burda 08/2013.

Ganz lange schon steht eine Hose auf meiner Wunschliste und ich glaube, dass ich mit der Wahl des Schnittes ganz richtig lag. Meine Figur ist eher schmal und geradlinig und die erste Anprobe hat gezeigt, dass die Passform für mich ganz gut ist. Ich muss nur relativ wenig ändern (bis auf die Waaaahnsinnslänge), aber dazu später mehr.

Im letzten Post ging es um die vorderen und hinteren Taschen. Nun habe ich die äusseren und inneren Nähte der Hosenbeine zusammengenäht, inklusive der Schrittnaht bis ca. 1 cm vor Reissverschlussansatz. 




Die linke Besatz-Seite (aus eigener Sicht)(bei Burda vordere Mitte Schlitz) wird nach innen geschlagen, mit leichtem Überstand parallel zur Mittelnaht. Ich habe mich ein wenig nach den Streifen gerichtet. Die rechte Besatz-Seite (schaut man auf das Bild, ist es links) wird direkt entlang der angegebenen Mitte zurückgeschlagen. Hier hab ich mich auch wieder bemüht, die Streifen zu treffen. Liegt nur auf dem Bild ein wenig schief.




An dem vorbereiteten Untertritt wird nun der Reissverschluss (bei mir 18cm) wie im Bild links angenäht.Das Ganze so wie es liegt an die linke Besatz-Seite (im Bild rechts) nähen und auf der rechten Stoff-Seite schmalkantig absteppen



Die rechte Besatz-Seite wird darüber gelegt und am Reissverschluss festgesteckt. Dabei den Untertritt wegklappen.



Nun von hinten im aufgeklappten Zustand festnähen. Wieder umschlagen, bügeln und nun auf der rechten Seite (im Bild links) den umgeklappten Besatz gerade absteppen, etwa bis zur roten Nadel. 



Der Bogen folgt später, um dann gleich den linksseitigen Untertritt mit zu fassen. Der allerdings könnte ein wenig schöner ausfallen, als bei mir. Da man ihn aber kaum sieht, hab ich's so gelassen. So entsteht unten kein 'Loch'. Ich merke, dass ich für diesen Part noch ein, zwei Fotos mehr hätte machen können, damit man es besser nachvollziehen kann. Ich hoffe, ich kann's mir trotzdem merken, wie es gemacht wird.


Den Formbund habe ich an der Oberkante zusammengenäht, die Nahtzugabe umgebügelt und an dieser fest gesteppt. Dann sauber umgebügelt. Die innere untere Kante habe ich zur Versäuberung mit einem roten Schrägband eingefasst. Ich bin total begeistert, weil ich das sehr mag. Bei der Hose und dem Pulli, der später dazu passen soll hatte ich von Anfang an die Farbe Rot als Farbtupfer im Kopf. Ganz versteckt ist sie nun mit drin. Jetzt wird der Bund rechts auf rechts an die Hosenkante gesteppt, wobei die vordere Tasche - am Reissverschluss umgeschlagen - mit gefasst wird. Die umgeschlagene Kante wird später mit Hand am Reisser vernäht. 


Und an dieser Stelle der spannende Augenblick der ersten Anprobe! Spannend, weil bisher so viel Arbeit drin steckt und man ja vorher nicht so genau wissen kann, ob das die optimale Passform ist - gerade bei Hosen find ich das schwierig. Und leider bin ich ein Probemodell-Muffel.

Aber mir scheint dieser Schnitt erstaunlich gut zu passen und so muss ich nur wenig ändern: hinten steht der Bund unschön ab. Es wird zwar etwas frickelig, dies zu ändern, aber ich denke, es hätte auch schlimmer sein können. An den Seiten auf Höhe Hüfte musste ich nichts ändern. In der Länge habe ich allerdings extrem gekürzt.

Demnächst für mich also: den Bund in hinterer Mitte ein Stück auftrennen. Was bei mir etwas schwierig wird, denn ich hatte zuvor die Vlieseline versehentlich erst nach dem Zusammennähen aufgebügelt! Mist. Schmal von oben gesehen einen knappen cm bis 3 mm auslaufend wegnähen, etwas in die Schrittnaht mit runter nähen, damit keine Beule entsteht. Jetzt wieder alles zusammen friemeln.

Bund an der vorderen Mitte rechts auf rechts absteppen in gewünschter Länge. Ich habe hier keinen Überstand für den Knopf. Fand das mit den Streifen zu viel. Auf rechts umschlagen, bügeln.

Alles schön versäubern, Knopfloch nähen, Knopf annähen, Gürtelschlaufen aufnähen, Länge festlegen und säumen.

Mal sehen, wann ich das schaffe.

Ich bin total aufgeregt. Ne Hose! Ick finde dit richtig jut! Und dann auch noch so eine lässige streifige Sommerhose.

PS - ein Eichhörnchenlager voll Schneiderkreide hab ich mir auch angelegt.


Samstag, 7. Juni 2014

Hosen mit Taschen

Passend zum Frühlingspullover, der noch immer ohne zweiten Ärmel leben muss, soll eine Hose her. Als ich den Stoff bei Karst*dt in der Restekiste sah (ja, ich weiss...), war klar, dass dieser Stoff irgendein schönes Kleidungsstück für mein Frühlingspullöverchen in spe werden sollte.

In meinem Kopf entstand ein Bild von obigen Quer- und unten herum Längsgestreiftem. Farbtechnisch passt es aber doch nicht ganz zusammen, da die Wolle in meinem Pullover eher ein Blau ist und der Stoff - wenn man genau hinschaut - ein schwarzes Leinen mit weissen Streifen. Ich werde am Ende sehen, ob es sich fügt.

Am liebsten hätte ich mehr gekauft, denn ich würde mir gern eine lässige Kombination aus Hose, Rock und Jacke nähen - ganz vielleicht sogar eine Weste. Dann könnte ich nach Herzenslust tauschen und kombinieren. Nähträume und so...

Nun wird es aber erst mal eine Hose. Schwer genug, die Aufgabe. Meine letzte Hose (Hosen mit Gummizug und ohne Taschen gelten nicht) ist ewig lang her und ansonsten habe ich Hosen für meine Kinder genäht. Die waren zwar mit Reissverschluss, Untertritt und Taschen, aber eine klassische Hose mit Paspeltaschen... uiui

Ich habe mir das Modell 118 aus der Burda 08/2013 gewählt und werde sie in meinem wunderbaren Nähkurs nähen. Die Wahnsinnslänge habe ich schon vorweg ein wenig gekürzt, da der Stoff sonst nicht ganz gereicht hätte und ich die ja auch nicht wirklich brauche.

Und sollte sich der Schnitt als ein Volltreffer herausstellen, mache ich mir hier ein paar Fotos, um mir die Schritte besser zu merken. Schliesslich liegt hier noch ein schwarzes Stöffchen bereit. Ich brauche dringend eine gut sitzende Hose.

Also hier Teil I der Fotosession - es geht hauptsächlich um die Taschen:

!Schneiderkreide kaufen! Fast nix mehr da...

alles gekettelt

Eingriff-Passe (nennt man das so?) nicht an den Innentaschenbeutel nähen!

der kommt nämlich an den Aussentaschenbeutel!

 

Schlitz mit an das Schnittmusterteil ansetze, dann zuschneiden - das gibt sonst bei dem Streifenmuster nur unschöne Verläufe beim Zusammennähen.

















Innerer vorderer Taschenbeutel an vorderes Hosenbein nähen, bügeln, an NZ fest steppen, umbügeln; 




Äusseren vorderen Taschenbeutel, an inneren stecken, nähen




Und schon ist die vordere Tasche mit wunderschönem Eingriff fertig (man sieht ihn fast gar nicht).






















Jetzt wird es etwas komplizierter - jedenfalls für mich, weil ich das sehr selten gemacht habe: die hinteren Paspeltaschen.

Belege auf der rechten Seite genau auf die spätere Einschnittachse stecken und zwischen den entsprechenden Längenmarkierungen füsschenbreit feststeppen.


Anschliessend die Mittelachse einschneiden, bis auf ca. 1cm vor den Enden. Dort diagonal in die Ecken einschneiden, so dass ein kleines Dreieck entsteht. Die Belege genau entlang der Mitte nach innen falten. Ebenfalls das kleine Dreieck, wenn man wie hier später den Paspeleingriff schmal absteppt. Steppt man direkt in der Naht, macht man also eine Schattennaht, dann muss man das kleine Dreieck zuvor an der Nahtzugabe feststeppen.



Ich hoffe, man versteht nicht nur Bahnhof... Und ich hoffe, ich kann es in acht Wochen selbst noch nachvollziehen!

Dann muss man die Belege an der Naht aufbügeln. Das liebe Fräulein B hat mir mal beim Halten geholfen.






















Das längere Stück des hinteren Taschenbeutels wird am oberen Beleg festgenäht, das kürzere am unteren.

































Auf die Innenseite des längeren TB habe ich ein Reststück vom Oberstoff aufgenäht(eigentlich wäre hier das ganze Schnittteil aus dem Oberstoff, so man denn genügend hat!), damit man später beim Aufsperren der Taschen nicht auf den Futterstoff guckt, wenn man das nicht möchte. Vielleicht ist es aber dadurch etwas flutschiger.


















Dann werden die Taschenteile zusammengenäht (treffen bei mir nicht ganz aufeinander in der Länge ? - nicht schlimm)






















Und dann - ich bin soo begeistert! - hat man eine krass coole Paspeltasche am Hintern. Ich find sie schön. Hoffe nur, dass die ganze Hose dann auch gut sitzt!



So, dass war's für's Erste. War auch lang genug. Demnächst dann einen zweiten Teil mit Reissverschluss und eventuell Bund. Vielleicht nähen ja noch andere gerade an Hosen?? 

Seid lieb gegrüsst
Heike