Samstag, 9. Juli 2016

ein Kleid nach meinem Geschmack

Hey - mein zweites Jerseykleid! Bis auf den Saum ist es fertig und ich erfreue mich schon jetzt an diesem Kleid.

Manöverkritik

Der Schnitt ist Tiramisu, das wird wohl allgemein bekannt sein. Die vielen Varianten im Netzt haben mich auch dazu bewogen, dass dies ein Schnitt für mich und mein Jersey-Vorhaben sein könnte.

Zudem ist mir aufgefallen, dass die meisten meiner Kleider einen eher hoch geschlossenen Ausschnitt haben. Da ist ein V-Ausschnitt der dennoch nicht aufklappt gerade recht.

Die Anleitung ist gut beschrieben, dennoch hatte ich bei ein, zwei Stellen Zweifel, ob ich da alles richtig verstanden habe...

Oberteil und Rock werden jeweils nach den persönlichen Maßen ausgewählt, was ich sehr spannend finde, da sich hier prima unterschiedliche Konfektionsgrössen zwischen oben und unten kombinieren lassen. Das Taillenband hat dann die Aufgabe, die individuellen Konfektionsgrössen harmonisch miteinander zu verbinden.

Da ich eher klein und zierlich bin, fällt das bei mir nicht so ins Gewicht; ich hatte eher die Befürchtung, dass ich wegen mangelnder Rubensfigur das Oberteil nicht so schön ausfüllen würde und das dann komplett blöd aussieht. Wahrscheinlich tendiere ich genau aus diesem Grund eher zu den höher geschlossenen Ausschnitten, als zu gewagt offenen oder Wickel-Ausschnitten. So hat wohl Jede Ihrs...

Trotzdem hat es mich dann überrascht, dass bei meiner gewählten Grösse die vordere Überlappung laut Markierung der vorderen Mitte dann kaum noch Platz zum Kräuseln liess. Da!: meine ersten Zweifel, ob ich die Anleitung richtig verstanden habe, ob ich überhaupt die richtige Grösse gewählt habe.
Das Taillenband habe ich oben nach Oberkörpergrösse zugeschnitten und unten nach Taillenmaß. Oben standen an beiden Seiten bestimm 4 cm über! Der zweite Zweifel... Kurz davor, das Ding (wieder Mal) in die Ecke zu legen, habe ich nach Bauchgefühl (und mühseligem Trennen der Overlocknaht) selbst etwas rum getüftelt. Ich habe die vorderen Teile nicht so stark überlappen lassen und beim Taillenband das Überstehende einfach gekürzt. Ich fand die starke Überlappung ohnehin nicht so hübsch. Das funktioniert besser bei grösserer Oberweite - finde ich.

So kann ich jetzt ganz gut damit leben. Ansonsten sass alles ganz gut. Zu eng wollte ich es dann auch nicht haben.

Das Nähen mit der Overlock ist für mich noch immer ein wenig ungewohnt. 

Einstellungen des Differenzialrads testen

Übernähe ich eine quer liegende Naht, verzieht sich der Jersey bei dem Hubbel ziemlich stark, weil er nicht so schnell unter dem Füsschen durchgeht, wie glatt liegender Jersey. Das wird besonders relevant, wenn Nähte schön aufeinander treffen sollen, wie z.B. hier:

 
nich geklappt...                                                  geklappt! ;)

Auch die Kräuselungen waren für mich schwierig gleichmäßig hinzubekommen.


zweiter Versuch

Am Ausschnitt sollte man die Belegstreifen unter leichter Dehnung annähen, um ein Aufklappen und Leiern zu vermeiden. Ich denke, ich habe ein wenig zu doll gedehnt, bin aber auf dem richtigen Weg, ein Gefühl dafür zu bekommen.



Zudem habe ich anfangs nicht die richtige Stichlänge gewählt. Einige der Nähte sehen unter dem vorhanden Zug nicht so schön aus, wie mit einer kleineren Stichlänge. Jetzt weiss ich es für's nächste Vorhaben.



Die vordere Mitte im Rockteil würde ich vielleicht bei einer weiteren Unifarbenen Variante weg lassen und im Stoffbruch zuschneiden. Ich weiss, sie bringt immer einen schönen Fall und auch Stabilität bei schwerem Jersey, aber trotzdem werde ich das mal ausprobieren.

Apropos Jersey - mit dem bin ich wirklich glücklich - ich habe ihn im neu eröffneten Stoffladen um die Ecke gekauft, mitsamt Kettel-Konen zum wirklich guten Angebot. Juchuu, ich konnte meine Farbpalette auf vier Farben erhöhen! Der Jersey ist sehr weich, nicht zu dünn und kommt fast knitterfrei aus der Maschine. Das Pilling-Verhalten werde ich beobachten.

Liebe Jersey-Königinnen und Näherfahrene, abschliessend brauche ich noch einen Rat. Das ich noch nicht gesäumt habe hat folgenden Grund: mit der Zwillingsnadel bildet sich bei mir eine Wurst! am Saum... Wie lässt sich so etwas (ausser mit einer Coverlock) vermeiden?

Hier meine Probe mit einer sehr schmalen und einer sehr weiten Zwillingsnadel für Jersey:

 

Mit der schmaleren sieht es besser aus, da treffe ich aber die zu fassende Kante oft nicht...
Vielleicht habt ihr ja einen Tip für mich.

 
Wenn warm...                                        Wenn kalt....

Ich zwinkere Dir mal ganz doll zu, liebe Sylvia!
   
Ein schönes Wochenende für Euch!






7 Kommentare:

  1. Das wird oder ist ein sehr schönes Kleid. Nähst du gleich noch eines aus einem Viscosejersey. ich erinnere mich, dass das Taillenband au h nicht immer gepasst. Hat. Ich nähte komplett vorn und komplett Rückteil und habe dann angepasst an der Seite. Wegen vielen aufeinander treffen von Nähten nähe ich oft mit der Nähmaschine vor. Dann Overlock. Halsausschnitt und Bündchen, da entwickelt sich mit der Zeit ein Gefühl. Zum Saum kann ich als Coverlockbesitzerin nicht viel sagen. Mit der Zwillings habe ich keine guten Erfahrung gemacht. Gefühlsmäßig würde ich bei Jersey due schmale Variante nehen und vielleicht den Unterfaden lockern.
    Lg monika

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  2. Danke für Deine Tips, liebe Monika! Eine gute Idee mit der Nähmaschine vor zu nähen, so kann nichts mehr verrutschen. Das werde ich beim nächsten (schwarzer Synthetik-Jersey läuft bereits in der Maschine...). Eine Coverlock hätte ich ja schon gerne... Muss ich wohl mal bei meiner besseren Hälfte vorsprechen. ;) Ich habe mir gerade noch mal eine mittel breite Zwillingsnadel gekauft. Mal sehen, ob das ein passables Ergebnis wird.
    Liebe Grüsse Heike

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  3. Liebe Heike, ich nähe nicht mehr mit Zwillingsnadeln. Säume nähe ich immer mit dem dreigeteilten Zickzackstich an.
    Und wenn zuviele Lagen genau aufeinanderliegen sollen, hefte ich an diesen Stellen mit der Nähmaschine. Dann verrutschen die Lagen nicht mehr.
    LG
    Wiebke

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  4. Liebe Heike, mit der Zwillingsnadel stand ich früher auch auf Kriegsfuss... bis ich herausfand, dass man die Stichlänge rel gross (Ca 3 oder etwas mehr)einstellen muss. Seitdem keine Wurstnaht mehr. Probier mal an nem Probestück aus!
    Ansonsten gefällt mir Dein Kleid sehr gut, und ich glaube, dass V Ausschnitte ziemlich gut für " nicht so viel Holz vor der Hütte" sind. Ich gehör ja auch eher zu dieser Fraktion ;)
    liebe Grüße Dodo

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  5. Gratulation - tolles Kleid! Mit der Zwillingsnaht hab ich auch meine Probleme, zur Not lebe ich halt mit der Wurst :-) Im Netz findet man die unterschiedlichsten Varianten. Oberfadenspannung hoch, Unterfadenspannung hoch... Größere Stichlänge hat bei mir auch schon geholfen.
    Damit die Stoffe unter der Nadel nicht verrutschen, stelle ich immer den Nähfußdruck niedriger, das hilft. Ging bei meiner alten Nähmaschine allerdings nicht. Das hat mir bei der neuen Nähma das Vernähen von Jersey sehr erleichtert.
    LG Judy

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  6. Ja, genau. Stichlänge vergrößern und langsam nähen. Du kannst auch Küchenrolle als Stickvlies unterlegen, aber das lässt sich nicht gut abreissen. Richtiges Stickvlies kriegt man aber auch unter der Naht nicht raus. Vielleicht würde auswaschbares Stickvlies funktionieren, hab ich aber nicht. Etwas hilft es auch die NZ mit der Overlock zu versäubern und dann auf dieser, etwas dickeren Naht zu nähen. Bei Rundungen kann man sich da mit dem Differtialtransport der Ovi das Leben dadurch auch etwas leichter machen indem man die Naht etwas "rafft". Ich nähe Säume aber auch meist auch mit dem dreiteiligen Zickzack.
    Möchte man nicht vorheften, kann man auch die obere NZ Richtung Nähmaschine legen und die untere in die andere Richtung. Dann schiebt die Overlock die Nähte gegeneinander. Dabei gibts gerne kürzere Stiche, weil sie nicht so gut über die Naht kommt. Dagegen hilft es etwas wenn man die NZ mit der Schere abschneidet, so dass die Maschine nicht schneiden muss.
    Hoffe das war alles so verständlich...?
    LG
    Martina

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    1. Ach ja, eine weitere, nur angedachte Lösung wäre eine zusätzliche Unterfadenkapsel an der man die Fadenspannung lockert. Diese könnte aber dann eben nur noch für die Zwillingsnadel verwendet werden. Bauschgarn habe ich auch noch nicht probiert. Wenn das dünner und rutschiger als normaler Nähfaden ist könnte das auch eine Lösung sein.

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