Sonntag, 15. Juni 2014

Hosen mit Taschen - Teil 2

Die letzte Woche hat mich wieder ein ganzes Stück voran gebracht bei meinem Projekt Hose. Hier gab es bereits den ersten Teil. Es ist der Schnitt Mod. 118 aus der Burda 08/2013.

Ganz lange schon steht eine Hose auf meiner Wunschliste und ich glaube, dass ich mit der Wahl des Schnittes ganz richtig lag. Meine Figur ist eher schmal und geradlinig und die erste Anprobe hat gezeigt, dass die Passform für mich ganz gut ist. Ich muss nur relativ wenig ändern (bis auf die Waaaahnsinnslänge), aber dazu später mehr.

Im letzten Post ging es um die vorderen und hinteren Taschen. Nun habe ich die äusseren und inneren Nähte der Hosenbeine zusammengenäht, inklusive der Schrittnaht bis ca. 1 cm vor Reissverschlussansatz. 




Die linke Besatz-Seite (aus eigener Sicht)(bei Burda vordere Mitte Schlitz) wird nach innen geschlagen, mit leichtem Überstand parallel zur Mittelnaht. Ich habe mich ein wenig nach den Streifen gerichtet. Die rechte Besatz-Seite (schaut man auf das Bild, ist es links) wird direkt entlang der angegebenen Mitte zurückgeschlagen. Hier hab ich mich auch wieder bemüht, die Streifen zu treffen. Liegt nur auf dem Bild ein wenig schief.




An dem vorbereiteten Untertritt wird nun der Reissverschluss (bei mir 18cm) wie im Bild links angenäht.Das Ganze so wie es liegt an die linke Besatz-Seite (im Bild rechts) nähen und auf der rechten Stoff-Seite schmalkantig absteppen



Die rechte Besatz-Seite wird darüber gelegt und am Reissverschluss festgesteckt. Dabei den Untertritt wegklappen.



Nun von hinten im aufgeklappten Zustand festnähen. Wieder umschlagen, bügeln und nun auf der rechten Seite (im Bild links) den umgeklappten Besatz gerade absteppen, etwa bis zur roten Nadel. 



Der Bogen folgt später, um dann gleich den linksseitigen Untertritt mit zu fassen. Der allerdings könnte ein wenig schöner ausfallen, als bei mir. Da man ihn aber kaum sieht, hab ich's so gelassen. So entsteht unten kein 'Loch'. Ich merke, dass ich für diesen Part noch ein, zwei Fotos mehr hätte machen können, damit man es besser nachvollziehen kann. Ich hoffe, ich kann's mir trotzdem merken, wie es gemacht wird.


Den Formbund habe ich an der Oberkante zusammengenäht, die Nahtzugabe umgebügelt und an dieser fest gesteppt. Dann sauber umgebügelt. Die innere untere Kante habe ich zur Versäuberung mit einem roten Schrägband eingefasst. Ich bin total begeistert, weil ich das sehr mag. Bei der Hose und dem Pulli, der später dazu passen soll hatte ich von Anfang an die Farbe Rot als Farbtupfer im Kopf. Ganz versteckt ist sie nun mit drin. Jetzt wird der Bund rechts auf rechts an die Hosenkante gesteppt, wobei die vordere Tasche - am Reissverschluss umgeschlagen - mit gefasst wird. Die umgeschlagene Kante wird später mit Hand am Reisser vernäht. 


Und an dieser Stelle der spannende Augenblick der ersten Anprobe! Spannend, weil bisher so viel Arbeit drin steckt und man ja vorher nicht so genau wissen kann, ob das die optimale Passform ist - gerade bei Hosen find ich das schwierig. Und leider bin ich ein Probemodell-Muffel.

Aber mir scheint dieser Schnitt erstaunlich gut zu passen und so muss ich nur wenig ändern: hinten steht der Bund unschön ab. Es wird zwar etwas frickelig, dies zu ändern, aber ich denke, es hätte auch schlimmer sein können. An den Seiten auf Höhe Hüfte musste ich nichts ändern. In der Länge habe ich allerdings extrem gekürzt.

Demnächst für mich also: den Bund in hinterer Mitte ein Stück auftrennen. Was bei mir etwas schwierig wird, denn ich hatte zuvor die Vlieseline versehentlich erst nach dem Zusammennähen aufgebügelt! Mist. Schmal von oben gesehen einen knappen cm bis 3 mm auslaufend wegnähen, etwas in die Schrittnaht mit runter nähen, damit keine Beule entsteht. Jetzt wieder alles zusammen friemeln.

Bund an der vorderen Mitte rechts auf rechts absteppen in gewünschter Länge. Ich habe hier keinen Überstand für den Knopf. Fand das mit den Streifen zu viel. Auf rechts umschlagen, bügeln.

Alles schön versäubern, Knopfloch nähen, Knopf annähen, Gürtelschlaufen aufnähen, Länge festlegen und säumen.

Mal sehen, wann ich das schaffe.

Ich bin total aufgeregt. Ne Hose! Ick finde dit richtig jut! Und dann auch noch so eine lässige streifige Sommerhose.

PS - ein Eichhörnchenlager voll Schneiderkreide hab ich mir auch angelegt.


Samstag, 7. Juni 2014

Hosen mit Taschen

Passend zum Frühlingspullover, der noch immer ohne zweiten Ärmel leben muss, soll eine Hose her. Als ich den Stoff bei Karst*dt in der Restekiste sah (ja, ich weiss...), war klar, dass dieser Stoff irgendein schönes Kleidungsstück für mein Frühlingspullöverchen in spe werden sollte.

In meinem Kopf entstand ein Bild von obigen Quer- und unten herum Längsgestreiftem. Farbtechnisch passt es aber doch nicht ganz zusammen, da die Wolle in meinem Pullover eher ein Blau ist und der Stoff - wenn man genau hinschaut - ein schwarzes Leinen mit weissen Streifen. Ich werde am Ende sehen, ob es sich fügt.

Am liebsten hätte ich mehr gekauft, denn ich würde mir gern eine lässige Kombination aus Hose, Rock und Jacke nähen - ganz vielleicht sogar eine Weste. Dann könnte ich nach Herzenslust tauschen und kombinieren. Nähträume und so...

Nun wird es aber erst mal eine Hose. Schwer genug, die Aufgabe. Meine letzte Hose (Hosen mit Gummizug und ohne Taschen gelten nicht) ist ewig lang her und ansonsten habe ich Hosen für meine Kinder genäht. Die waren zwar mit Reissverschluss, Untertritt und Taschen, aber eine klassische Hose mit Paspeltaschen... uiui

Ich habe mir das Modell 118 aus der Burda 08/2013 gewählt und werde sie in meinem wunderbaren Nähkurs nähen. Die Wahnsinnslänge habe ich schon vorweg ein wenig gekürzt, da der Stoff sonst nicht ganz gereicht hätte und ich die ja auch nicht wirklich brauche.

Und sollte sich der Schnitt als ein Volltreffer herausstellen, mache ich mir hier ein paar Fotos, um mir die Schritte besser zu merken. Schliesslich liegt hier noch ein schwarzes Stöffchen bereit. Ich brauche dringend eine gut sitzende Hose.

Also hier Teil I der Fotosession - es geht hauptsächlich um die Taschen:

!Schneiderkreide kaufen! Fast nix mehr da...

alles gekettelt

Eingriff-Passe (nennt man das so?) nicht an den Innentaschenbeutel nähen!

der kommt nämlich an den Aussentaschenbeutel!

 

Schlitz mit an das Schnittmusterteil ansetze, dann zuschneiden - das gibt sonst bei dem Streifenmuster nur unschöne Verläufe beim Zusammennähen.

















Innerer vorderer Taschenbeutel an vorderes Hosenbein nähen, bügeln, an NZ fest steppen, umbügeln; 




Äusseren vorderen Taschenbeutel, an inneren stecken, nähen




Und schon ist die vordere Tasche mit wunderschönem Eingriff fertig (man sieht ihn fast gar nicht).






















Jetzt wird es etwas komplizierter - jedenfalls für mich, weil ich das sehr selten gemacht habe: die hinteren Paspeltaschen.

Belege auf der rechten Seite genau auf die spätere Einschnittachse stecken und zwischen den entsprechenden Längenmarkierungen füsschenbreit feststeppen.


Anschliessend die Mittelachse einschneiden, bis auf ca. 1cm vor den Enden. Dort diagonal in die Ecken einschneiden, so dass ein kleines Dreieck entsteht. Die Belege genau entlang der Mitte nach innen falten. Ebenfalls das kleine Dreieck, wenn man wie hier später den Paspeleingriff schmal absteppt. Steppt man direkt in der Naht, macht man also eine Schattennaht, dann muss man das kleine Dreieck zuvor an der Nahtzugabe feststeppen.



Ich hoffe, man versteht nicht nur Bahnhof... Und ich hoffe, ich kann es in acht Wochen selbst noch nachvollziehen!

Dann muss man die Belege an der Naht aufbügeln. Das liebe Fräulein B hat mir mal beim Halten geholfen.






















Das längere Stück des hinteren Taschenbeutels wird am oberen Beleg festgenäht, das kürzere am unteren.

































Auf die Innenseite des längeren TB habe ich ein Reststück vom Oberstoff aufgenäht(eigentlich wäre hier das ganze Schnittteil aus dem Oberstoff, so man denn genügend hat!), damit man später beim Aufsperren der Taschen nicht auf den Futterstoff guckt, wenn man das nicht möchte. Vielleicht ist es aber dadurch etwas flutschiger.


















Dann werden die Taschenteile zusammengenäht (treffen bei mir nicht ganz aufeinander in der Länge ? - nicht schlimm)






















Und dann - ich bin soo begeistert! - hat man eine krass coole Paspeltasche am Hintern. Ich find sie schön. Hoffe nur, dass die ganze Hose dann auch gut sitzt!



So, dass war's für's Erste. War auch lang genug. Demnächst dann einen zweiten Teil mit Reissverschluss und eventuell Bund. Vielleicht nähen ja noch andere gerade an Hosen?? 

Seid lieb gegrüsst
Heike


Mittwoch, 21. Mai 2014

mmm *08 - überdauert

Heute läd uns Melleni von talentfreischön in einem ihrer schönen Wasserfallkleider zum MeMadeMittwoch ein. 

Ursprünglich hatte ich heute vor einen Rock vorzustellen. Da dieser aber aus einem feinen Wollstoff ist, habe ich mich nicht getraut, ihn bei diesen Temperaturen anzuziehen. Ich glaube, ich habe gut daran getan. 

Stattdessen habe ich umgeschwenkt auf ein - ja, man kann schon fast sagen Relikt in meinem Kleiderschrank. Neulich hatte ich auf einem Werbeposter eines bekannten Textilkonzerns eines der immer mal wieder in Mode kommenden Maxikleidern mit Blumenprint gesehen und da erinnerte ich mich an mein Relikt. Ich habe es vor (und das hat mich echt ein wenig zusammen zucken lassen) 20 Jahren mal in einem Nähkurs genäht. Oft hab ich es nicht angehabt. Es ist ein bischen, tja wie soll ich sagen, ich glaub, es passt nicht ganz zu mir und hat es wohl auch nie, sonst hätte ich es ja öfter getragen.

Stoff und Schnitt finde ich zusammen irgendwie ein Ticken zu schick und kommen jetzt nach so langer Zeit auch ein bissel altbacken daher. Aber das wäre zumindest für ab und zu noch tragbar für mich. 
Aber es gibt noch einen Hinweis, weshalb ich es nicht oft getragen habe: ich habe heute ein Oberteil darüber kombiniert, so dass man den Clou des Kleides eigentlich gar nicht sehen konnte.
Aus welchem Grund? Wenn man wie ich ein Mensch ist, der nicht gern nichts drunter tragen mag, dann hat man bei solchen Ausschnitten das Drunter eben unschön hervorlugen, auch wenn es noch so dezent ist. hm. Und in diesem Fall ist das einfach nicht so schön. Ach, wie gern hätte ich an Catherins schönen Sew Along für das perfekte Darunter teilgenommen, wenn ich denn die Zeit dazu hätte...!
Dabei waren die Träger echt aufwendig zu nähen, erinnere ich mich.

Aber jetzt mal was zum schauen.


Ansonsten ist so ein Kleid, was echt entspannt um die noch (und in meinem Fall leider auch typbedingt bleibenden) weissen Beine weht sehr bequem.

Was macht ihr mit selbst genähten Kleidungsstücken, die nicht mehr ganz zu Euch passen?

Jetzt werde ich mal schauen, was ihr für tolle neue oder auch alte Kleidungsstücke habt.

PS - ich glaub, der Schnitt war von Burda aus den 90ern, wenn es tatsächlich Interessierte gibt, werde ich mal wühlen, ob ich den noch finde. 


Montag, 19. Mai 2014

So viele Vorhaben und Wünsche

Wenn man ein Nähnerd ist, hat man es offensichtlich in vielerlei Hinsicht schwer. Der Kopf bietet eine Menge Platz für eine Menge Vorstellungen und Wünsche. Inspirationen, Eindrücke, Gesehenes - nicht zuletzt bei all den anderen Nähnerds des wunderbaren MeMadeMittwoch's - lassen das Herz höher schlagen. Ein Stöffchen ums andere wandert gemeinsam mit wundervollen Bordüren, Paspeln, Reissverschlüssen und Knöpfen ins Lager und so manches Schnittmuster findet seinen Weg per Umschlag oder Zeitschrift endlich zu uns oder wird gar selbst konstruiert(!)also bei anderen. Nun noch die Qual der Wahl bei Zusammenstellung von Schnitten, Stoffen, Accessoires, Änderungen, Varianten... Ach, man hat es eben nicht leicht. Oft hat man einen traumhaften Schnitt mir klaren Vorstellungen, findet aber nicht den richtigen Stoff. Mal ist es auch umgekehrt: ein Stoff lagert lange Zeit im Regal, bis endlich die zündende Idee kommt, was aus ihm werden wird.

Alles in allem ist es ja eigentlich auch genau das, was am Ganzen selber nähen und bekleiden so aufregend ist, nicht wahr?

Das einzige, was hier noch fehlt - ihr ahnt es schon - ist Zeit. Ruhe und Zeit. Bei mir zumindest. Momentan. 

Irgendwie habe ich ganz schön viele angefangene Projekte, die hier unvollendet herumlungern. Auch so eine Sache, unter der meine sensible Nähnerd-Seele leidet. Da wäre beispielsweise das Hemd für meinen Liebsten, in das sich die 15 Knopflöcher und Knöpfe partout nicht allein hineinbegeben wollen; mein etwas schrullig geratenes Geburtagskleid (der schon echt lang her ist...), dessen Knopflöcher und Knöpfe sich mit denen des Hemdes verbündet haben; ein 'Kirschenkind-Kleid' welches ich schon bestimmt vor 1,5 Jahren angefangen habe, weil es mir bei ihr so gut gefiel; einen fertigen Rock, der auf eine Bordüre wartet, von der ich leider zu wenig gekauft habe, als ich mit der lieben Charlotte auf dem Markt war; ein Anlasskleid, welches das Fertigstellen einer wunderschönen Frühlings-Sommer-Hose verhindert, welche wiederum zu meinem immer noch nicht fertig gestrickten Frühlings-Jäckchen-Pullover passen soll, dessen Ärmel nicht die Form haben will, die er haben soll.

Aber heute, heute habe ich endlich etwas fertig gestellt. Sogar etwas, was ich erst gestern begonnen habe. Für mich echt schnell!! Ich hatte ein echt grosses inneres Bedürfnis danach, etwas anzufangen und auch gleich, zeitnah, sofort, anziehbereit fertig zu stellen. Ich bin auch keine Risiken eingegangen. Es gibt weder Futter, noch Taschen (bin ich zwar etwas traurig drüber, aber was soll's). Dafür sieht er total schön aus, ich habe ihn gleich ins Herz geschlossen. Wir werden gute Freunde.

Gesehen habe ich das: 



Ganz durch Zufall. Burda 11/2009, Mod. 116. Ich find's 'n Knaller. Genau dieses gesamte Outfit brauchste - habe ich gedacht. Ich scheine wohl doch irgendwie auf Folklore zu stehen. Ich finde es in diesem Beispiel aber besonders schön, da der Rest so zurückhaltend kombiniert ist. Den Schal stricke ich auf jeden Fall. Für den Herbst habe ich also schon mal ein Projekt. Oder doch für den Sommer? Wir fahren nach Dänemark, da könnte man so etwas durchaus mal gebrauchen. Dann hätte ich das mit den Dünen also auch schon mal.
Die Pose werde ich gelegentlich üben.
Die Jacke gibt es LEIDER nicht als Schnittmuster - verstehe ich gar nicht! Wie kann man solche Sehnsüchte wecken und dann?? Nix. Ich werde versuchen, einen ähnlichen Schnitt zu finden und auf verkürzte Ärmel abzuändern. Die finde ich nämlich echt toll. Vielleicht kann man auch noch ein Gürtelband zum Knoten nähen, das gibt dem Schicken etwas Alltagstaugliches.

Knifflig wird wohl der passende Stoff. Er darf ruhig auch etwas fulminant sein. Karo mit grossem Stickmuster oder Bordüre kreuzen - schöne Idee. Pink, Rot vielleicht. Aber unbedingt auch Schwarz mit drin, damit es für mich kombinierbar bleibt. Ich nehme sehr gern Tips entgegen.

So, aber nun noch mal zu meinem ersten Test-Modell. Dieses habe ich gaaanz schlicht aus einem ganz dünnen, sehr schön fallenden Wollstoff in dunkelgrau genäht. Schon wieder ein Rest aus dem Karst*dt-Land. Hat gerade gereicht. Wobei - ich musste am Ende mehr als 10cm kürzen und bin noch nicht ganz sicher, ob das schon gereicht hat. Erste Test-Läufe in der Draussen-Welt werden es zeigen. Alle anderen Frauen sind wohl irgendwie grösser als ich. Wobei ich zugeben muss, dass mein gewählter Stoff keinerlei Stand hat.


Erkennen tut man wenig, ungebügelt ist er auch noch... deshalb etwas aufgehellt und hier noch mal das Faltendetail. Ach, ich mag so Faltenkram, sagte ich das schon?


Den Bund habe ich ausgetauscht, der war mir zu schmal. Diesmal habe ich mir den Luxus gegönnt, sowohl den Bund als auch den Saum nicht mit der Hand, sonder mit Maschine zu nähen. Stolz bin ich auf mein Inneres diesmal. 


Keinesfalls perfekt, aber sauber. Ich habe die innere Bundkante mit einem weichen Einfassband versehen und dann das Ganze von rechts abgesteppt. Farbe und Muster sind zwar schön, aber nicht so passend zu dem Grau, wie ich finde, aber ich hatte kein anderes, was so weich ist. Ausserdem hätte ich noch kürzen können, wie man sieht. egal. Ich freu mich, dass es nicht all zu stark knubbelt, wie so häufig an dieser Stelle. Treffen ja doch etliche Stofflagen aufeinander.

Ich hoffe also, am Mittwoch mal wieder dabei zu sein mit ein paar Tragefotos meines neuen Rocks. Na, jetzt noch ein schönes Oberteil? Nee, natürlich erst mal die anderen Sachen zu Ende bringen!




Mittwoch, 23. April 2014

mmm*07 Spanndexleibchen oder wie mein Verstand 'blau' macht

Ein Shirt, im Weihnachtsurlaub genäht, kommt nun bei diesem Wetter zum Tragen. Den Schnitt habe ich mir mal von jemandem ganz lieben aus der Burda 06/2009 (Mod. 102) (Bild 9 von 29) abgepaust. Mich hat die Faltenlegung angesprochen, die fliessende Bewegung und die Raglanärmel. Und das alles in bequemen Jersey.

Der Zuschnitt war schnell gemacht, Vlieseline habe ich konsequent auf die rechte Seite aufgebügelt (...), die Anleitung habe ich nicht so ganz verstanden und irgendwann nach Gefühl genäht, was an dem Punkt 'Ärmeln trifft auf Seitennaht' dann auch etwas knubbelig aussieht. Auch der Beleg für den Ausschnitt gab mir Rätsel auf, denn der war erheblich kleiner als der Ausschnitt. Mit etwas Zug ging's dann einigermassen.

Das Shirt (siehe auch Foto der Burdaseite) sieht toll aus, wenn man sich in etwa so drapiert wie das Modell und sich anschliessend nicht mehr bewegt. Die Burda empfiehlt bei kleinerer Oberweite, die Falten offen zu lassen, bei grösserer sie mit Nähten abzusteppen (ob nur in sich oder ganz am Shirt war mir in dem Moment nicht ganz klar). Herausgestellt hat sich bei mir jedoch, dass die offenen Falten (in natürlicher Haltung und Bewegung!) sich schnell als fürchterlich unansehnlich entpuppten, indem sie unvorteilhaft aufsprangen und sich auch nicht mehr in den Ursprung zurückversetzten. 
Ich habe sie dann kurzerhand abgesteppt. Das sieht dann so aus.


 

Ist auf jeden Fall tragbarer für mich, aber schade um die raffiniert gedachten Falten, denn so haben sie eher weniger Sinn als nur eine zweidimensionale Linienführung. Ich werde auf jeden Fall noch ein Exemplar zu gegebener Zeit produzieren und ein wenig experimentieren, um einen Kompromiss zwischen vorhandener Oberweite und ansehnlichem Faltenwurf zu kreieren. Denn alles in allem finde ich den Schnitt eigentlich schön und für ein bequemes Jerseyshirt recht elegant.

Vielleicht hilft ein etwas festerer Jersey oder auch eine Jersey-Chiffon-Kombination, denn dieser hier ist extrem dünn und flutschig (vom Maybachufer). An der Overlock hatte ich aufgegeben, da er nur Wellen bzw. Wülste schlug (Stichwort Weiterbildung Differenzialrad). 




Auch die Säume mit der Zwillingsnadel waren schwierig, da zwischen den Nähten ein richtiger Mini-Stofftunnel entstand. Böse oder?


Eigentlich wollte ich letzte Woche dieses Foto einstellen und fand es ganz lustig, dass ich ausnahmsweise in London auf einer schönen Gartentreppe an einem schönen Häuschen bei lieben Freunden sass und nicht vor meiner üblichen weissen Tür am hellsten Platz der Wohnung. Das hätte gut zu Lucy's Frage nach Hintergründen gepasst.



Zum Beweis, dass ich es heute noch mal anhabe, ein übliches Foto vor meiner weissen Tür - von meinem Kleinen Sir H gemacht.

Da ich heute Urlaub habe, gönne ich mir noch einen kleinen Blick auf den tollsten mmm, wo Julia uns in einem wunderschönen Kleid begrüsst (könnte glatt in mein Beuteschema passen)!

Euch allen einen sonnigen Frühlingstag!




Sonntag, 20. April 2014

Frühlingsjäckchen Knit Along 2014 - Finale

Heute ist es also soweit - das grosse 

Finale: Große Modenschau der fertigen Jäckchen bei hoffentlich wunderbaren Frühlingswetter am Ostersonntag

Knallpink wäre es gewesen, mein fertiges Projekt, mit dem ich in den diesjährigen von Meike betreuten Knit Along gestartet bin.

Wie auf den Bilder zu erkennen ist, trifft bei mir am heutige Ostersonntag weder noch ein. Weder pink noch fertig. Auch das mit dem schönen Wetter trifft heute nach 5 Tagen Sonnenschein (!) hier in London eher nicht zu. 
Alles nicht schlimm, denn mein Weg zu meinem Strickwerk ist gespickt mit vielen Erkenntnissen, Entscheidungen, vielen Aha-Erlebnissen ein bischen mehr Erfahrung und motivierendem Austausch - via Netzt und sogar auch im echten Leben. 
In aller erster Linie hat es mir einfach Spass gemacht! Das Stricken in eigener Sache, das Mitverfolgen verschiedener Projekte von Euch und auch die speziellen Gastgeberbeiträge von Dir, liebe Meike. Und das sind auch die Gründe, weshalb ich das Finale nicht schwänzen möchte - trotzdem ich mich nicht in die grosse Modenschau mit einreihen kann. Ich denke aber, der Weg ist hier das Ziel und mein kleines Ziel werde ich sicherlich in einem der nächsten mmm-Beiträge nachreichen.


Mein Vorderteil ist fertig gestrickt. Die Häkelumrandungen fehlen noch. Ich habe noch nie sooo viel rückwärts gestrickt. Und glaubt mir, ich war froh, dass Rückenteil schon fertig zu haben! Ansonsten hätte ich wahrscheinlich gekniffen ob meiner Unfähigkeit. Meine Mühe, die ich in das Rückenteil investiert habe, gab mir die nötige Motivation, mich auch durch das Vorderteil zu frickeln. Ich hoffe, bei den Ärmeln geht es mir genauso.

Bei den Armausschnitten des Vorderteils hatte ich ja bereits ein wenig Übung. Wo ich es am wenigsten vermutet hätte, hatte ich irgendwie die meisten Schwierigkeiten: bei der vorderen Ausschnitt-Klappe. Ich dachte gerade und rechteckig stricken, das bekommste doch hin. Hm. Aber da sind so viele kleine Ecken gewesen, an denen ich zuerst nicht recht weiter wusste und dann einfach per Standardwerk oder mit dem Versuch des logischen Denkens angefügt und weiter gemacht habe. Im grossen und ganzen ist es ja da, aber genau hinsehen, darf die ProfistrickerIn sicherlich nicht. Ausserdem ist mein Vorderteil irgendwie fester, sprich enger geraten, als das Rückenteil, was sich insbesondere an der Klappe zeigt. Auf dem Foto ist sie breiter, lässiger als bei mir in real. Ich werde versuchen, dies durch den Häkelrand auszugleichen, denn ich finde zwei Knöpfe pro Seite irgendwie schöner als nur einen.




Mehr Erfahrung hätte mich bestimmt auch zu anderen Entscheidungen befähigt, wie z.B. die Schulternähte. Vielleicht hätte ich da auf den letzten weissen Streifen verzichten können, denn ich finde, beim Zusammenhalten treffen sie schon mal nicht so gleichmässig zusammen, weil ich die Kanten einfach nicht so gleichmässig abgestrickt habe.

Den ersten Ärmel habe ich angefangen. Ich habe ihn mit einem Tunnelanschlag begonnen. Der sieht so schön sauber aus und ich verspreche mir von ihm, dass er nicht so schnell ausleiert. Mal sehen. Die Armkugel liegt noch vor mir - meine Abschlussprüfung der Strickteile dieses Projektes. Ich bin gespannt, wie mir das gelingen wird... 




Das Zusammennähen muss ich mir auch noch mal genau anschauen. Denn da möchte ich nicht so sehr pfuschen, wie bei meinem ersten T-Shirt-Pulli.

Der Pulli an sich fühlt sich ein wenig spack an, aber so richtig vermag ich das noch nicht beurteilen zu können, da er noch nicht zusammen genäht ist und ich ihn ja auch noch nicht gewaschen habe. Ich hoffe also, der Schein trügt. 

Ich schicke meinen heutigen Beitrag aus London, unserer wunderbaren Osterreise ab. Da wir uns aber am Nachmittag auf die Heimreise begeben und erst recht spät ankommen werden, werde ich mir wohl erst morgen in Ruhe all Eure schönen Jäckchen und sonstige Projekte anschauen. Gespannt bin ich allemal! 

Mittwoch, 2. April 2014

mmm *06 - doch Frühling

Ein Frühlingskleid sollte her und deshalb hab ich mir aus dem Herbstheft der Burda 08/2012 das Titelmodell gegriffen, welches ich schon so lang nähen wollte. Wegen Farbe und kurzer Ärmel ruft für mich das Modell nämlich geradezu nach Frühling.

Ich habe mich so darauf gefreut und hatte gehofft, dass dieser Schnitt zu meinem Figurentyp passen könnte. Schlichter unifarbener Stoff, schlicht erscheinende(!) Schnittform haben mich sehr angesprochen. In der Umsetzung stellte sich dann allerdings heraus, dass ich viele Anpassungen zu machen hatte.

Bei der ersten Anprobe des Oberteils sah ich recht verloren darin aus, obwohl ich nach den angegebenen Massen meine Grösse ermittelt habe. Ich habe mir beim Abstecken helfen lassen, da ich das nicht allein machen konnte. Am besten kann man die Veränderungen an der ersten Schnittkorrektur sehen (die zweite habe ich noch nicht auf den Schnitt übertragen!).

 

Ich musste enorm viel an den Schultern wegnehmen, damit die vorderen Abnäher überhaupt erst einmal auf die richtige Höhe kamen. An den Seiten ebenso, damit ich das Volumen annähernd ausfülle. Folglich waren auch die Armausschnitte betroffen. Die Schultern waren stark überschnitten (nennt man das so?) und da ja noch die Ärmelchen zugefügt werden, haben wir dort auch etwas weg genommen. 
Man hätte also meinen können, dass dies nicht ansatzweise der passende Schnitt für mich ist. Ich war zwischendurch auch recht frustriert muss ich gestehen. Hab auch gedacht: das Ding nähe ich kein zweites Mal! Dabei funktioniert es ohne Knöpfe, die bei mir ein Projekt oft in die Länge ziehen...

Am Ende hat es mich dann aber doch gereizt und ich wollte es wissen. Mit stetigem Wachstum des Projekts: Ärmel, Rockteile, dann dem Reissverschluss, war ich dann doch überrascht. Ich find's schön. Ist zudem auch relativ bequem ohne lange Ärmel.

Hier das Ergebnis:

 

Und weil es mir mit frischem Wind und im Schatten noch viiiel zu kalt ist, natürlich mit (Kauf-)Strickjacke

 

Der Stoff ist ein Wagnis vom Maybachufer gewesen. Was mich da geritten hat mit der undefinierbaren Farbe (vielleicht gekochter Krebs - ein Geschwister vom Brühschwein?), kann ich auch nicht sagen. Im Nachhinein bin ich aber auch von der Farbe positiv überrascht. Der Stoff ist schön dünn, aussen ein wenig flauschig wie Flanell und bildet keine zu starken Falten (wie bei meinem Leinenrock).

Ich hab jetzt ein Frühlingskleid. Und damit bin ich ganz froh. Also vielleicht doch ein zweites Mal?

Ich freue mich auf heute Abend, wo ich durch Eure mmm-Beiträge flanieren werde, zu denen uns heute Chaterine in einer extrem schönen Silhouette einlädt!