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Sonntag, 4. November 2018

Chet - bequem UND schick? Geht das?

Mein Kleiner ist dieses Jahr ein Glücksi. Nachdem es zu Beginn des Jahres zwei Sweatshirts gab, gibt es nun eine Hose. Bei meinem moderat übersichtlichem Output ist das schon echt ganz prima. 

Die Klassenlehrerin meines Jüngsten unternimmt sehr viel mit den Kindern, geht unter anderem auch gern ins Theater oder in die Oper. Was ich wirklich toll finde. So machen sie die unterschiedlichsten Erfahrungen in unterschiedlichen Umgebungen und Atmosphären. Das ist für mich auch Bildung und Lernen!
Was ich noch toll finde, ist, dass sie die Kinder dazu ermuntert, sich für diese Anlässe passend zu kleiden.

Geht es in den Wald, so sollen sie natürlich Kleidung anziehen, die warm hält oder dreckig werden darf. Geht es in die Oper darf es ruhig schick werden, worauf die Lehrerin sehr viel Wert legt. Die Kinder sehen dann immer alle ganz klasse aus! Ich finde es schön, dass sie die Kinder (bereits in der Jahrgangsstufe 1 und 2!) sensibilisiert für das jeweilige Geschehen, den Ort und auch für eine gewisse Eigenwirkung durch Kleidung. 

Es ist eine Sache des Respektes, wenn man sich für sich selbst und für andere oder für ein Ereignis zurecht macht. Damit ist aber weniger die Kleidung als Statussymbol zum Angeben gemeint, sonder einfach die Wertschätzung des eigenen Ich's und des Anderen.

Dies stellt mich und meinen Jüngsten allerdings so manches Mal vor eine Herausforderung. Er zieht keine Sachen an, die aus Webware sind, in denen er sich nicht frei bewegen kann. Auch keine Sachen, die kalt am Körper sind, nichts, wo Wind rein zieht, nichts, was hart, rauh oder kratzig ist, keine Sachen übereinander, weil das krunkelt (das Wort hat er eigens dafür erfunden, um das blöde Gefühl zu benennen, wenn zwei Schichten gegeneinander arbeiten - ich liebe dieses Wort ;) ), nichts was zu heiss ist, nichts, was sich nicht leicht allein an- und ausziehen lässt....

Letztlich trägt er Jogginghose, mit Strümpfen darüber (bei Michael Jackson war diese Silhouette zumindest super cool), EIN Oberteil, in die Hose gesteckt (egal ob Winter oder Sommer). Eine Jacke im Winter darüber fordert schon einiges an Überzeugungsarbeit. Ich persönlich finde das ok, solange er es ok findet. Ich freue mich irgendwie darüber, dass er einfach nur nach seinem Wohlbefinden geht und noch nicht den Aussehens-Regeln anderer unterliegt. Aber, er hatte den Wunsch an mich gerichtet, schick auf Ausflügen ins Theater oder die Oper auszusehen ohne, dass es unbequem ist.

Unser Plan ist nun also folgender:
- eine Hose, die nach einer 'echten' Hose aussieht, aber bequem wie eine Jogginghose ist
- ein Hemd oder Poloshirt aus dünnem Polojersey
- ein Blazer aus einem nachgiebigem Stoff

Der erste Teil ist geschafft. Den kann ich Euch heute zeigen.
Gewählter Stoff hierfür: ein Jersey, der von aussen ein wenig nach Jeans aussieht und innen eine plüschige Seite hat.


Für Teil 2 fehlt noch Stoff, aber ich habe eine Ahnung, wo ich den bekommen könnte ;)

Für Teil 3 liegen zwei Stoffe bereit - hier kann ich noch nicht ganz entscheiden. Mittig liegt ein Poly-Irgendwass, samtweich, sieht aus wie mega grosser Cord und rechts eine Art Strick, innenseitig Fleece. Am liebsten würde ich aus beiden ein Blazer machen ;D


Chet - heisst sie, unser neues Hosenmodell. Modell 16 aus der aktuellen Ottobre Kids: Winter 6/2018., in Grösse 134.

 

Diese Hose ist wie eine normale Hose aufgebaut, nur dass sie eben aus Jersey genäht wird. Durch die kleinen Falten an der Bundkante wirkt sie schick und trotzdem lässig.
Auf der Rückseite wird im Bund ein Gummi eingenäht, vorn legt sich der Bund dadurch glatt, wie bei einer Hose aus Webware. Fand ich klever.




 

Änderungen:
- Seitenstreifen waren nicht gewünscht, die habe ich also weg gelassen. 
- die hintere Paspeltasche habe ich aus dem selben Stoff gemacht, nicht aus Ripsband. Die Anleitung habe ich ohnehin nicht ganz verstanden und habe aus dem Gedächtnis die Tasche genäht. Worauf ich mächtig stolz bin! Also doch mal was hängen geblieben.
- die Beine habe ich nach unten um mehrere Zentimeter weiter ausgestellt. Es sollte nicht ganz so ein starker Jogginghosen-Effekt sein
- an den unteren Hosenbeinsaum habe ich eine Art Bündchen aus dem selben Stoff eingenäht, quasi wie bei Anorak-Ärmeln. So kann mein Kleiner die Strümpfe 'darüber' ziehen, ohne dass man sie später sieht. Allerdings habe keine zu engen 'Röhren' genäht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die schmalen Hosenbeine das An- und Ausziehen zu einem Erlebnis der dritten Art machen können.
- den Reissverchluss habe ich mir gespart (ist ja schliesslich Jersey...) und einen Scheinschlitz gelegt. Macht die Sache leichter.

 

 

Was würde ich das nächste Mal anders machen?
- die Schrittlänge könnte vielleicht ein wenig tiefer sein
- Der Gummi im Bund ist im Nachhinein nicht mehr zu ändern, was eher unflexibel ist! Trotz mehrerer Anproben sitzt die Hose insgesamt viel zu locker. Ich suche noch nach einer Lösung hierfür, ohne den Bund öffnen zu müssen. Zusätzlich Knöpfe mit Knopfloch-gummiband an der Innenkante des Bundes? Ich möchte gern möglichst den vorderen Bundteil glatt behalten und nicht kräuseln. Beim nächsten Mal würde ich den Gummi umlaufend machen und nur im rückwärtigen Bund auf Zug legen.
- der gewählte Stoff ist sehr dick und innen ganz weich aufgeplüscht, damit keine lange Unterhose drunter muss und die Hose sich angenehm am Bein anfühlt. Dadurch habe ich am Bund und Scheinschlitz vorn sehr viele Stoffschichten. Das sieht am Ende meist nicht so professionell aus, sonder eher knubbelig... Ebenso bei der Paspeltasche.
- ich hab leider (!) die Einlage im vorderen Bundteil vergessen (oder verdrängt?), jetzt labbert er und steht nicht so schön.


Der kleine Mann ist jedenfalls ganz zufrieden. Der wahre Praxistest steht allerdings noch aus. Ich werde berichten, wenn hoffentlich Teil 2 und 3 noch folgen.


Donnerstag, 2. Januar 2014

Mini- und Midi-Dufflecoats

Die Ottobre kids 06/2012 war für mich so etwas wie eine Offenbarung. Sowieso - mit der Entdeckung der Ottobre Kids tat sich mir eine ganz neue Welt der Schnittmuster für Kinderbekleidung - speziell für Jungs - auf. Für Mädchen gibt es ja tendenziell viel mehr Auswahl in Sachen geschmacklich vertretbare Bekleidung (oder ist das nur mein Empfinden als Jungsmami?), so dass ich ganz froh bin, ihnen auch mal etwas (mich ;-) ansprechendes nähen zu können.

Ausserdem finde ich die Anleitungen und Erklärungen im Grossen und Ganzen (mit Aussnahme bei Dufflecoats...Lach) recht verständlich.

Versprochen ist versprochen und so habe ich noch rechtzeitig zu Weihnachten den Dufflecoat (Mod. 40 Klassiko)für Herrn. F fertig stellen können, den er sich sehnlichst gewünscht hatte. 






Wie zuvor schon mal erwähnt, ist der Oberstoff ein weicher, jägergrüner Wollstoff, der sich ganz prima in der Waschmaschine waschen lässt. Bei Kinderjacken ein echter Vorteil. Ärmel und Rückenpasse habe ich aus Acetatfutter in grün, Kapuze, Vorder,- und Rückenteil aus einem hellblau kariertem Flanell genäht. Beim Einnähen des Futters in die Jacke habe ich mächtig geschummelt. Ich hab die Anleitung mit der Briefecke einfach null verstanden (hier kommt die Aussnahme...). Ich denke aber, das das Ganze irgendwie hingekommen und somit tragbar ist.

                                                   

An die Ärmel und den vorderen Halsausschnitt habe ich Riegel genäht, die in diesem Modell eigentlich nicht vorgesehen waren. Das fand ich interessanter. Ich hatte bereits für Sir H diesen Dufflecoat im Miniformat genäht (Mod. 20 Puunappi), dort gab es besagte Riegel.



Die Aussentaschen habe ich diesmal extra verstärkt - Vlieseline an Futter und Vlieseline an Oberstoff, da es schon einmal bei einem anderen Projekt Löcher aufgrund zu grosser Steinsammlungen gab...


Das tolle am Nähen ist ja bekanntlich die Tatsache, dass man individuell gestalten kann und so konnte ich auf den Wunsch meines Sohnes nach Neongelb und einer Aufhängung für ein Laserschwert eingehen. Wahrscheinlich hat er sich auch deshalb eine schnelle Fertigstellung so sehnlichst gewünscht. 


Und da der kleine Sir H ein Linkshänder zu werden scheint, habe ich Innentasche und Aufhängung auch auf der rechten Seite gemacht. Jut oder?


Hier auch noch mal die Jacke des Sir H.



Ganz schöne Arbeit, diese Jacken zu nähen. Hat aber unheimlich Spass gemacht und das Beste: sie ziehen sie gern an! Juchuu. Auf zum nächsten Projekt ;-)

Samstag, 23. November 2013

So ganz nebenbei...

So ganz nebenbei soll noch die Jacke des Herrn F fertig werden. Sein Bruder ist bereits im Besitz einer solchen und diese hier liegt schon lang auf meinem Tisch.

Der Schnitt ist aus der Ottobre 06/2012 - wie ich fand, eine sehr ergiebige Ausgabe - Modell 40, ein Dufflecoat. Ich habe wie bei der Ausführung von Mod. 20 für kleinere Grössen Riegel und Taschenklappen hinzugefügt, weil ich das interessanter fand. 

Der Stoff ist ein moosgrüner, eher dünner und glatter, weicher Walkstoff von Idee. Er war nicht ganz preiswert, aber die Qualität ist sehr gut. Auch die Waschmaschine hat der Stoff gut überstanden. Eine Kinderjacke macht viel mit und hat eine Wäsche ab und an echt nötig. 

Passen, Vorderteile und Rückenteile sind hier bereits zusammengenäht mit den typisch doppelt abgesteppten Nähten, die ich sehr mag. Die Taschen habe ich aufgrund diverser Steinsammlungen diesmal extra mit Vlieseline und Futterstoff verstärkt. Mal sehen...



Wenn die Naht geschlossen ist (hier die Schulternaht), wird die Nahtzugabe in das Rückenteil gebügelt und...


...einmal auf der rechten Seite knappkantig abgesteppt.



Die Kante des Rückenteils wird bis auf wenige Millimeter gekürzt,



und ein zweites Mal auf der Rechten Seite füßchenbreit abgesteppt.


Innen sieht das dann relativ sauber aus. Also wenn man mal davon absieht, dass bei mir nicht alles exakt aufeinander trifft...


Die Vlieseline hat eine super weiche Qualität und ist in einer Richtung mit Fäden verstärkt. Ich habe sie bereits in einem Mantel für mich vernäht und bin ganz zufrieden damit.



Die Kapuze ist mit einem hellblauen Karo-Flanell gefüttert und auch an den Schniepel hat Madame gedacht. Die Ärmel habe ich auch bereits eingesetzt. 
Mal sehen, wann ich mit dem Futter weiter mache. Ich glaub, jetzt muss ich mich erst mal um mein Weihnachtskleid kümmern, sonst wird dit nüscht.